Samstag, 8. Juli 2017

Variable Größe...

...hat meine Hütte! Als wir den Grundriß ausgemessen haben, bin ich über die Größe erschrocken. Als der Grundrahmen und die Terasse dann abgesteckt waren, war doch noch mher Grundstück übrig als gedacht. Als die Wände gestanden haben und ich die Räume erleben konnte, fühlte es sich kuschelig klein an. Heute habe ich "nur" die Nordwand gestrichen - die Hütte fühlt sich unendlich groß an!!! Maler sind herzlich willkommen!

Gestern habe ich ja die Grundierung aufgebracht und schon festgestellt, daß es an dem steilen Berg sehr schwierig ist, einen Platz für die Leiter zu finden. Heute bin ich schlauer geworden und habe mir eine kleine Plattform gebastelt, mit variablem Stützfuß. Die kann ich bei Bedarf versetzen und so der Leiter einen guten Stand geben. Ein Glück, daß die Jungs meinen Pfusch gestern nicht gesehen haben. So muss ich mich auch nicht schämen, als Mait mal um die Ecke schaut. Dennoch ist es sehr mühsam, die Plattform zu installieren, Leiter aufbauen und anpassen (man kann sie verstellen), hochkrakeln und dann soweit die Arme reichen zu sterichen. Den ganzen Tag auf der Leiter, das spüren die Füße! Dort wo die Leiter am Haus anliegt, bleibt natürlich ein Stückchen ungestrichen. Das kann ich zum Glück aber mit einer Besenstil-Verlängerung übermalen.

Die Jungs machen heute schon bald Feierabend - erstens ist Samstag und zweitens ist innen alles fertig. Ich denke, sie wollen am Stück arbeiten und das Dach schließen können, wenn sie das Haus wieder auspacken. Also kann ich ab ca. 14 Uhr ungestört herumtrödeln und mich blöd anstellen. Erst spät habe ich die obere Hälfte fertig gestrichen. Die untere Hälfte geht dafür zum Glück recht schnell. Immerhin ist es dann doch halb sieben, bis ich fertig bin. Am schlimmsten sind die Reinigungsarbeiten - die Farbe überall dort wieder wegzubekommen, wo sie sicher nicht hingehört - z.B. an Werkzeug, Leiter oder an Susanne. Ich seh aus wie ein Indianer...
Ich bin so kaputt heute abend, daß ich keine Lust auf kochen mehr habe. Also fahre ich zur Tanke, mit dem festen Vorsatz, mir einen Burger mit Allem zu gönnen (die kosten hier ca. 10 €!). Aber - die Küche ist schon geschlossen. Es gibt nur noch Würstchen und Kuchen.

Nebenher organisiere ich Wasser- und Abwasserrohre, suche schon mal nach einem Fahrradanhänger (damit ich nächstes Mal ohne Auto Wasser vom Brunnen holen kann) und gebe den Startschuß für den Elektriker. Die Ladung Ofenrohre muss ich morgen noch kontrollieren (auf norwegisch), da ist unklar, ob tatsächlich noch Teile fehlen oder nicht.

Zu Hause sitzen die Jungs in duftiger Weinlaune in der Küche. Ich bringe noch ein "Sonntagsbier" vorbei. Die Stimmung wird immer gelöster und Mait versucht zu erklären, warum er bezüglich meines Videos so hart reagiert hat. Er hat sich später gewundert, warum ich nicht gefilmt habe, als sie das Haus aufgestellt haben...? Na ja, jetzt ist es vorbei - Schnee von gestern. Schließlich können wir die Hütte ja nicht wieder abbauen und neu aufbauen, nur um zu filmen.

Freitag, 7. Juli 2017

Halb Zehn - Feierabend!

Olav hat gemeldet, daß der Kamin in Harstad angekommen ist. Also werde ich ihn heute abholen. Das Paket könnte knapp in mein Auto reinpassen - eine Europalette paßt ja schließlich angeblich rein. Ich mach mir einen großen Einkaufszettel und melde Astrid, daß ich heute in Harstad anzutreffen bin. Vielleicht könnte ich mich ja mit Uwe treffen? Der hat mittags Feierabend.

Im ersten Baumarkt die viel zu teure Wasserleitung zurückgeben (habe im Internet eine günstigere Quelle gefunden). Im zweiten (Bau)markt wollte ich Fußbodenöl holen und bin stattdessen mit einenm Messerset herausgekommen. Im dritten Baumarkt verbringe ich den Rest des Vormittags. Sverre hat mir schon mal so nett gehofen, da geh ich doch gleich wieder hin. Ja, hier haben sie auch das Fußbodenöl. Eine Abflussrohraufhängung, die mir gestern sehr zu schaffen gemacht hat, weil sie nicht funktionierte, kann ich zurückgeben. Ja, sie ist defekt. Ich nehme aber keine neue mit, weil ich mir gestern aus Rolladengurt was gebastelt habe, das hält.
Ich bräuchte noch 'ne Menge Holz für die Verkleidung meines "Hochsitzes" und für das Terassengeländer. Einen Anhänger kann ich kostenlos ausleihen - und ja, es soll alles draufpassen. Bis ich alles beieinander habe dauert es Stunden, denn das Holz muss gefunden und hervorgekramt werden. Die Palette mit dem Ofenrohr würde reinpassen, wenn sie nicht so hoch beladen wäre. Also muß ich doch alles auspacken und einzeln in den Amarok verfrachten. Voll! Klappe zu! Ich wollte doch nur ein einfaches Ofenrohr mit eine Dächlein obendrauf! Und jetzt habe ich ein ganze Auto voll Ofenrohr? Bin gespannt, was das alles sein soll.

Das Holz - bis zu 6 m lang - wird mit dem Stapler auf den Anhänger gelegt; der geht dabei ganz schön in die Knie. Vorder- und Rückwand gibt es hier schon lange nicht mehr. Damit die Seitenwände nicht herunterklappen bindet der junge Mann sie mit einem dünnen Schnürchen zusammen. Für die Ladungssicherung bin ich selbst verantwortlich. Ich muss alle meine Spanngurte zusammensuchen, damit ich das Paket einigermaßen fest bekommen. Angehängt bekomme ich den schweren Anhänger grade noch so, aber das Sicherungsseil ist schon abgerissen und der elektrische Stecker paßt nicht zu meiner Dose. Der Adapter hängt in Evenes am anderen Hänger. Papiere bekomme ich auch keine. Wird schon gut gehen..... Die hinausragenden Bretter binde ich noch mit einem Gurt zusammen, denn die untersten Bretter hängen ganz schön weit herunter und schleifen fast auf der Straße. Hat allerdings nichts genützt, denn diesen Gurt habe ich anscheinend unterwegs dann verloren. Kevin schnauft ordentlich mit der Last, aber er ist stark! Kein Problem für ihn. Außerdem darf ich ja eh nicht schnell fahren.

Als ich Harstad kurz nach 12 Uhr verlasse, bekomme ich Nachricht von Uwe. Er hätte Zeit gehabt, aber meine Anfrage zu spät gelesen. Na, macht nix. Wir sehen uns noch!
Heute sind extrem viele Motorräder unterwegs, meist in großen Herden. Ob da irgendwo ein Treffen ist? Oder ist das nur der normale Sommerwahnsinn? Einen hat's erwischt - an der Abzweigung nach Evenskjer liegt ein Moped ziemlich demoliert im Graben. 3 Sankas stehen da - und natürlich jede Menge Polizei. Die regeln zum Glück nur den Verkehr und wollen von meiner Elektrik nichts wissen.

Ich komme heil in Evenes an und beginne gleich, den Hänger abzuladen. (Hab natürlich vergessen, ein Bild von der abenteuerlichen Fuhre zu machen.) Das ganze Holz ist schon ein Stück nach hinten gewandert, nach weiteren 100 km hätte ich es sicher verloren. Von Hand abladen - puh. Aber das ist ja gutes Training für alles, was noch vor mir liegt.
In der Hütte geht der Innenausbau voran. Das Dach über dem Schlafboden ist schon zum großen Teil verkleidet, die Dampfsperre ist eingebaut. Die Isolation kommt später von außen drauf. Die gesamte Trennwand für den Schlafboden ist entfallen, stattdessen hat Mait in aufwändiger Kleinarbeit aus den nicht benötigten Balken Stützen gebaut. Gefällt mir - so wollte ich es haben. Und Mait gefällt es auch! Tauno macht ein Telefonpäuschen auf dem Dachboden - so kann man es aushalten; und einen herrlichen Ausblick hat man auch dabei. Wir haben heute nämlich wieder strahlendes Wochenendwetter! Trocken!

Also, kann ich jetzt endlich mit streichen beginnen? Ja! Aber erst muss ich noch den Anhänger zurückbringen - 50 min nach Harstad, 50 min zurück. Da komme ich grade recht zum Feierabend. Die Jungs haben ja heute auch schon viel gearbeitet. Schichtwechsel - jetzt kann ich ja anfangen.

In meinem Briefkasten findet sich sogar das Lokalblättchen! Ich gehöre wohl schon dazu?
Und - habe ich schon erzählt, daß ich den Mautsender ausgebaut habe? Jetzt wird (hoffentlich) nichts mehr abgebucht. Die kassieren in Harstad an 2 Stellen, wenn man reinfährt und beim rausfahren wieder - also insgesamt 4 mal!!!

Ich beginne mit der Nordseite (Ost- und Westseite sind ja noch in Folie eingepackt). Aber oh je, der Teufel liegt im Detail. Hinter der Hütte haben wir ja steilen, schroffen Felsen, gemischt mit rutschigen Wasseradern. Eine Leiter kann man da gar nicht anstellen! Und jetzt? Die meiste Zeit verbringe ich damit, eine Unterkonstruktion für die Leiter zu basteln und diese bei jedem Versatz neu anzupassen. Hoffentlich rutscht nichst weg. Ein Glück, daß die Profis weg sind - die hätten sonst bestimmt was zu lachen oder zu meckern gehabt. Als die Sonne hinterm Svartberg verschwindet wird es kühl. Ich gebe Gas, damit ich die Wand heute noch fertig bekommen. Aber Zeit für einen kleinen Schwatz mit den Nachbarn Anneliese und Björn ist allemal. Sie sind beruhigt, daß die Hütte doch nicht ganz so hoch geworden ist, wie die Terasse befürchten ließ. Ragnar und Eva sind auch wieder da, aber wir haben uns nur kurz zugewunken. Vielleicht morgen....
Als ich um den Svartberg herumfahre und in die Bucht von Evenes schaue, blendet mich die Sonne!

Donnerstag, 6. Juli 2017

Das Dach

Das duftet! In bzw. aus der Küche (als ich kurz vor 21 Uhr heimkomme)! Die beiden feiern heute anscheinend Richtfest. Auf jeden Fall steht eine fast leer Flasche Schnaps auf dem Tisch und es wird fröhlich laut auf estnisch palavert. Vielleicht liegt's auch am Geld, das sie heute cash für das Fundament bekommen haben? Eins steht fest, die zwei schlafen heute eindeutig besser als ich letzte Macht. Ich habe im Kopf schon die ganze Hütte fertiggebaut - da war keine Zeit zum Schlafen.
Heute morgen war ich ein wenig auf der Baustelle und habe weiter "aufgeräumt", d.h. Holzreste vom Nachbargrundstück auf meines verfrachtet. Dann habe ich mich verdrückt. Die Jungs bauen heute den Zwischenboden ein, später legen sie die Dachbalken auf. Die Stützwand in der Mitte haben wir ja im Einverständnis rausgenommen, aber brauchen tut man sie eigentlich, um die Dachbalken zu unterstüzten. Darum schwebt ein kleines Stück Zwischenwand für den Firstbalken quasi in der Luft und waret darauf, daß die anderen Dachbalken noch eine Stütze bekommen. Schon wieder Siemens Lufthaken...
So nach und nach wird klar, was wir mit den Änderungen angestellt haben. Die Fußbodenbretter sind an diesen Stellen zu kurz. Und Ersatz gibt es nicht - die Firma ist knausrig und legt keinerlei Ersatzteile bei (z.B. ein Balken, ein paar Bretter), wie es bei anderen Lieferanten üblich ist. Auch Mait beklagt dies schon mehrfach. Bis abends haben sie das Haus "zugemacht", d.h. sie haben eine riesige Plane drübergezogen, damit jetzt nichts mehr nass wird. Daß es überhaupt so große Planen gibt!?

Ich muss zur Bank nach Bogen, weil mein Passwort immer noch nicht angekommen ist. Diesmal geht's pragmatisch und sie stellen mir einfach eines aus, das auf einem Zettel notiert wird. Wo ich schon hier in Bogen bin, will ich auch noch beim hiesigen Baumarkt reinschauen, die vertreiben nämlich das Material für Grasdächer. Eigentlich wäre es ja erschwinglich, aber der Transport.... Alle Lieferanten von Grasdächern sitzen in Südnorwegen und daher wird die Lieferung hierher extrem teuer. Mit Badestamp-Herstellern ist es übrigens auch so, manche liefern noch nicht einmal nördlich des Polarkreises. Hans, der Chef des "Bauhauses" (ist eher eine Schreinerwerkstatt), spricht nur mühsam englisch. Aber ich bemühe mich ja auch mit norwegisch. Daher fragt er mich, ob ich aus Dänemark bin? Ist übrigens schon der Zweite, der meine Herkunft aus Dänemark schätzt.

Olav hat geschrieben - er hat ein paar Dinge organisiert, unter anderem den Kamin. Der ist abholbereit in Harstad, also werde ich morgen wieder mal dahin fahren. Könnte allerdings passieren, daß Kevin zu klein ist - man wird sehen.

Flora und Fauna: mitten auf der Straße hat sich heute eine Fasanenhenne ausgeruht. Sie wollte nicht weichen, hat aber dann doch irgendwann nachgegeben.
Der Berg hinter mir heißt "Svartberget" (schwarzer Berg). Vermutlich, weil er bewaldet ist und daher von Ferne schwarz aussieht, im Gegensatz zu den Bergen auf der Südseite des Fjords. Diese sind schneebedeckt und scheinen weiß herüber.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Petri Heil!

Lacht nicht! Ja, ich habe einen Fisch gefangen! Den ersten seit 18 Jahren (und der war damals höchsten 15 cm lang)! Jetzt weiß ich wieder, wie es sich anfühlen muss, wenn ein echter Fisch am Haken hängt. Ja, gut, eigentlich ist es ja nur ein Fischlein; wenn man es auf den Teller legt, reicht es aber immerhin vom einen Ende bis zum anderen. Sein noch kleinerer Bruder wollte auch gleich mitkommen, aber der ist noch auf den Klippen vom Haken gerutscht und hat sich dann ins Meer zurückgezappelt. Glück gehabt. Ich auch, denn bei diesem Angelgang hab ich zum ersten Mal keinen einzigen Köder verloren! Ich bin stolz auf mich!

Auch die Baustelle hat heute sichtbar riesige Fortschritte gemacht. Ich habe ja Erfahrung mit Blockhäusern und weiß, daß es erstmal lange dauert, bis alle Balken gefunden und sortiert sind. Wenn dann noch Änderungswünsche auftauchen, müssen einige Balken erst noch zurechtgesägt werden. Aber dann geht es ratz-fatz voran! Seht selbst:

Bereits nach 2 Stunden fühlen sich die Räume wie Zimmer an, die Fenster- und Türausschnitte sind erkennbar und die abschließende Balkenlage über Fenster und Türen ist schon eingebaut. Von der Straße aus, sieht es schon ganz "häuslich" aus. Ab jetzt wird der Fortschritt nicht mehr so schnell sichtbar sein, der Zwischenboden muss eingezogen werden und dann kommen schon die Firste dran.
Interessante Details: bei unerem Aschbucher Haus wurden lange Balken mit Sägezahnverbindungen verleimt, hier hat man die Schnittstelle einfach mit einer kreuzenden Wand zusammengelegt. Dadurch werden die Balken nicht so lang und sind einfacher zu montieren. Apropos einfach: 6,70 m lange Balken über steile rutschige Felsen hochzutragen oder über die 2,5 m hohe Terasse hochzuhieven - ohne Kran! Das ist schon eine Leistung. Heute Abend sind die Jungs sicher ganz kaputt! Zwischen den Südfenstern und der Terassentür gibt es nur einen geringen Abstand. Die Wände sind hier allerdings nicht querausgesteift, sondern im Türausschnitt wird eine Holzleiste eingebaut, die die Wände ausrichten und versteifen soll - einfach aber wirkungsvoll.

Die Balken für den Schlafboden sind - wie gewünscht - nicht angeschraubt sondern sauber mit den Außenwänden verzapft. Allerdings wurde die Unterseite nicht glatt gesägt, sondern ist nach wie vor mit Nut und Feder versehen. Na ja, das ist halt der Preis für ein günstiges Haus. Es gibt Schlimmeres, z.B. die fehlenden Elektrobohrungen. War wohl Olavs Versehen. Obwohl besprochen, hat er diese anscheinend nicht in Auftrag gegeben - dann können sie natürlich auch nicht vorhanden sein. Muss ich halt wieder mal improvisieren.

Das Wetter ist heute eigentlich ein eigenes Kapitel wert! Die Vorhersage sprach von Sonne und gelegentlichen Wolken, leichter Wind, 0 mm Niederschlag. Ja, Sonne gibt es  - immer mal wieder. Wolken auch - rings herum oder direkt über uns. Der Wind kommt von Osten und treibt aber leider heftige Regenschauer vor sich her. Allerdings immer nur kurz, dann darf die Sonne wieder wärmen. Aber keine 5 Minuten...spätestens wenn die Jungs die Regenjacke wieder ausgezogen haben oder Tauno das Wasser aus dem Haus heruasgekehrt hat, fängt es wieder an zu regnen. Und wenn es nur nieselt und wir meinen, das bischen Wasser aushalten zu können, dann wird es unmerklich mehr und mehr, bis man ganz durchnäßt ist. Aprilwetter ist nicht der richtige Ausdruck - vielleicht "5-Minuten-Wetter"?

Am Morgen bin ich eine ganze Zeit lang auf der Baustelle gewesen, um die Mittagszeit habe ich mich dann aber verdrückt, um wieder Ruhe einkehren zu lassen. Jetzt lerne ich allerdings kurz meinen dritten Nachbarn kennen - als er vorbeifährt, läßt er kurz das Fenster herunter und stellt sich mit "Jan Jansen" vor. Sein Nebensitzer soll angeblich deutsch können, verkündet er, der Nebensitzer schüttelt allerdings heftig den Kopf. Etwa so wie er aussieht habe ich mir Jan nach Annelieses und Björns Erzählungen auch vorgestellt: groß, kräftig, ziemlich schmuddelig und in Mundwinkel und Bart hängt noch jede Menge brauner Kautabak.
Am Nachmittag habe ich noch eine kurze Inspektion gemacht bevor ich mir die Zeit mit erfolgreichem fischen vertrieben habe.
Im Anschluss möchte ich mich mit einem zweiten Elektriker aus Grovfjod treffen, der mir ein hoffentlich besseres Angebot machen wird als Per Pedersen.
Der Graben für das Erdkabel - so haben wir das am Montag ausgemacht - soll in gut 2 Wochen gegraben werden.
Einen geschenkten Vitrinenschrank aus dem Internet kann ich (hoffentlich) auch in 2 Wochen abholen; da muss ich dann auch weitere Möbel bei Astrid un Uwe abholen, weil die danach in Urlaub nach Deutschland fahren. Alles ist durchgetaktet.

Übrigens: meine Geheimzahl für die Bankkarte ist auf dem Umweg über Astrid und Uwe am Montag (nach 2 Wochen) auch bei mir eingetroffen. Natürlich habe ich daraufhin gestern in Harstad auf norwegisch eingekauft. Das Passwort für's Internetbanking läßt allerdings immer noch auf sich warten - wenn es morgen nicht ankommt, werde ich nochmal auf die Bank gehen müssen. Ich muss ja Geld überweisen können, wenn ich z.B. im Internet einkaufen will - Dinge, die ich in den Geschäften nicht bekomme wie Wasserleitungen oder Satellitenantennen.

Ich hab den Blog schon gegen 16 Uhr geschrieben, weil ich dachte, der Tag wäre gelaufen. Scheint aber erst Halbzeit gewesen zu sein. Der Elektriker verspätet sich und ist kurz vor 17 Uhr erst da. Aber ich bin hier ja ziemlich zeitlos... Wir fahren gleich raus zur Baustelle und begegnen unterwegs meinen fleißigen Handwerkern, die jetzt endlich Feierabend machen. Der Elektriker heißt Inge (ja, wirklich!), ist etwa in meinem Alter, recht nett und ist eigentlich auf als Starkstromelektriker auf Ölplattformen angestellt. Haus- und Hof-Elektrik hat er als Nebenerwerb laufen. Er ist recht nett, erklärt alles und scheint auch Spielraum für Eigeninitiative zu lassen. Ich lerne, daß die doofe EU 2015 ein neues Gesetz erlassen haben soll, nachdem Stromzähler und Hauptsicherung außerhalb des Hauses in einem wasserichten Kasten untergebracht werden müssen. Allein dieses Teil kostet knapp 2000 €! Aber da komme ich nicht drumherum. Als Wiedergutmachung bekomme ich dafür die Info, daß ich angeblich für das Haus-Anschluss-Stromkabel nur zahlen müsse, was über 25.000 kr hinausgeht. Ich dachte, die müßte ich auch noch bezahlen. Inge schlägt vor, damit ich schnellstmöglich an Strom komme, den Kasten zu installieren und gleich ein oder 2 Steckdosen dran zu hängen; dann hätte ich schon mal Strom. Er will mir ein Angebot für den Verteilerkasten mit ebenfalls einer Steckdose und schon mal ca. 8 Sicherungen machen, damit ich "richtig" wohnen kann und meine Wohnerlaubnis bekomme. Das klingt gut. Denn was danach passiert, das muss er ja nicht mehr wissen. Genauso wollte ich es haben! Tschüß Inge.

Nun wird meine Hütte natürlich noch inspiziert, die Balken für den Zwischenboden sind vollständig eingebaut und die Giebel sind sogar schon begonnen. An den meisten Balken hängen noch die "Preisschildchen". Jeder Balken ist ja einzeln beschriftet, damit man weiß, wo er verbaut wird. Die Schildchen werden ja jetzt nicht mehr gebraucht und da sie naß sind, gehen sie gerade ganz gut weg. Also zupfe ich die halt alle mal ab. Da kann man sich schon ein Weilchen mit beschäftigen.

Kjetil kommt vorbei und bringt an seinem Grundstück und an den Bootshäusern das "Zu verkaufen"-Schild an. Plötzlich fängt er an, über das Baumaterial zu schimpfen, das noch am Rande seines Grundstücks liegt. Das muss jetzt umgehend weg! Schließlich will er die heranströmenden Käufer ja nicht vergraulen! Ob er das ernst meint? Das kann man bei dem Burschen nie so genau wissen. Aber - Baustelle aufräumen ist ohnehin keine schlechte Idee. Viele Pakete sind ausgepackt, die Verpackungsfolien und Paletten liegen auf einem großen Haufen. Also ziehe ich die großen Folien heraus und lege sie ordentlich zusammen - damit kann ich die Terasse abdecken, wenn ich das Haus streiche. Die Paletten zerlege ich und baue damit eine "Brücke" über den Graben auf meinem Grundstück. Eigentlich ist es eher eine Plattform, auf der ich die Holzreste lagere.

Das Meer plätschert gegen das Ufer. Aber es geht gar kein Wind und es ist auch kein Schiff vorbeigefahren. Als ich genauer hinschaue, sehe ich zwei Stellen, an denen das Wasser immer wieder aufgewühlt wird. Die Stellen wandern, aber leider kann ich auch mit dem Fernglas nicht wirklich was erkennen. Sieht so aus, als ob ein Schwarm Fische sich an der Oberfläche herumtreibt. Ich theoretisiere jetzt mal: vielleicht sind das schon Lachse auf dem Weg zu ihren Laichplätzen? Von hier ist es ja noch ein ganzes Stück bis zu den Flüssen - der Fjord ist lang!

Gegen halb 10 Uhr habe ich aber keine Lust mehr, die Füße tun weh... Jetzt ist auch für mich Feierabend! Ich darf ja morgen wieder länger ausschlafen.

Dienstag, 4. Juli 2017

Fundament fertig - nächste Etage!

Ich glaube, meine Stimmung dirigiert das Wetter!? Gestern hat es durchgehend heftig geregnet, wie gesagt, wir haben schon an die Sintflut gedacht. Heute morgen scheint die Sonne wieder!
Als ich auf die Baustelle komme, ist eine kleine Behelfstreppe eingerichtet. Heute geht es los mit Haus-aufstellen! Eigentlich will ich ja dabei sein. Aber ich könnte auch einen Shopingtag in Harstad einlegen. Baumarktshoping ist ja das einzige shoping, das ich mag. Und da kann man Geld liegen lassen.....
Ich rede mit Mait - ich weiß, die haben lieber ihre Ruhe. Er sagt, es dauert, bis sie alle Balken sortiert und herausgesucht haben. Die unterste Lage dauert ohnehin lange, weil sie wieder mal akkurat eingerichtet und festgeschraubt werden muss. Ich möchte aber sichergehen, daß meine Änderungswünsche berücksichtigt werden, daher spreche ich sie nochmal an. Über die Vergrößerung des Durchgangs vom Wohnzimmer zum Flur sind wir uns relativ bald einig - immer noch nicht über den Standort des Ofens. Diese Diskussion verschieben wir auf später, wenn die Wände stehen und man ein besseres Raumgefühl hat. Die Öffnung am Schlafboden spreche ich auch nochmal an. Hier müssen wir etwas länger beratschlagen - zum Schluss schlägt Mait genau das vor, was ich eigentlich immer haben wollte, was Olav aber abgelehnt hat: keine Trennwand, nur ein paar Stützbalken für die Dachkonstruktion. Aber wenn die Jungs mit ihrer Erfahrung sagen, das geht, dann geht das! Dafür lasse ich sie dann heute auch in Ruhe und zockle nach Harstad.

Vom shopen tun die Füße bald weh. Manche Sachen sind sehr schwierig zu bekommen, dafür muss ich mindestens durch 3 Baumärkte, manche Sachen gibt es überhaupt nirgends, wie z.B. Satelitenantennen oder Duschwannen. Wasserleitungen habe ich erst im dritten Markt bekommen und Elektrokabel hatten sie auch nur in 2 von 4 Märkten. Und auch das nur in kleinen Mengen. Scheint tatsächlich so zu sein, dass Elektriker und Installateure hier ein Monopol haben und das preislich auch ausnutzen. Ich kaufe mir 2 besondere Alu-Leitern - die kann man so aufbauen, daß man sie als Arbeitsplattform nutzen kann oder einfach nur als Leiter. Eine werde ich für's Dach brauchen, die andere werde ich als Gerüst zum Streichen benutzen. Wasserleitung und Kabel bekomme ich im letzten Markt, schon auf dem Rückweg. Haupteinkaufspunkt war aber die Noppenfolie für das Grasdach und ein Leerrohr für die elektrische Anschlussleitung. Das Leerrohr muss unters Haus, bevor der Boden eingebaut wird, sonst komme ich nicht mehr hin.

Mit fröhlich wedelndem rotem Band am 3 m langen, weit überstehenden Rohr tingle ich wieder nach Hause; es ist mittlerweile schon etwa 15 Uhr. Als ich die Mautstellen passiere, grinse ich innerlich: ich haben die Mautbox im Auto abgebaut, so daß nichts mehr abgebucht werden kann. Angeblich schicken sie dann eine Rechnung nach Hause, aber Mait hat gesagt, das System würde nicht richtig funktionieren, er habe noch nie eine Rechnung bekommen. Probieren wir's aus.

Pünktlichst zum Feierabend erreich ich die Baustelle. In Evens haben mich schon spannende Wolkengebilde erwartet und über meinem Platz steht ein Regenbogen. Die schwarzen Wolken standen den ganzen Tag wohl über Narvik, aber jetzt hat der Wind gedreht und das Unwetter kommt hierher. Alle Balken sind sortiert, die erste Lage ist gelegt. Jetzt kann man schon ein wenig ahnen, wie sich die Wohnung anfühlen wird. Natürlich probiere ich jeden Platz aus. Im Schlafzimmer habe ich das Fenster wohl falsch platziert, aber jetzt ist es zu spät. Wer weiß, wofür es gut ist. Der Ofenplatz ist immer noch nicht sicher....
Ich hab den Jungs ein (schweinteures) deutsches Dosenbier mitgebracht und in die Küche gestellt. Als ich ihnen das erzähle, machen sie schleunigst Feierabend und freuen sich. Ich bleibe im Regen stehen, lade mein Auto aus, baue Leitern und Schubkarren zusammen und will eigentlich das Leerrohr noch verlegen. Aber das geht jetzt leider schon nicht mehr, denn der Fußboden ist (provisorisch) geschlossen. Ich hoffe, er wird nochmal aufgemacht und dann haben wir die einzige Chance, das Rohr zu fixieren. Bei der Krabbelei unterm Haus mach ich mich patschnass und saudreckig! Und den ganzen Dreck schleppe ich natürlich in's Auto - was soll's, ist ja ein Nutzfahrzeug. Nach 19 Uhr lasse ich es dann gut sein, fahr nach Hause und werfe gleich die Waschmaschine an. Die Jungs sind unsichtbar....


Montag, 3. Juli 2017

Wo ist die Abschleppöse?

...nein nicht der Tank - ich fahr ja keinen Audi...

Ich bin heut wohl immer noch etwas verpeilt. Ich warte im Bett, bis die Jungs auf der Baustelle verschwunden sind - ich darf da ja nicht mit. Frühstück und Internetrecherchen, was man noch so alles brauchen kann und was man geschenkt bekommen kann. Es gibt z.B. eine Reihe gebrauchter Möbel, die man umsonst bekommen kann. Nur, wohin damit, wenn ich die jetzt schon abholen kann oder soll? Die Leute wollen ihre Sachen ja schnell los werden, aber meine Hütte wird noch 2-3 Wochen dauern.
Aber irgendwann fällt mir hier auch nichts mehr ein, also fahre ich doch raus. Schaue ein bischen hier und da. Mittlerweile haben die Jungs weitere Versteifungen zwischen die tragenden Pfosten eingebaut. Ich überlege ein wenig, wo ich die Durchbrüche für Wasser und Strom am besten brauchen könnte und wie ich die Windverkleidung am Besten machen werde. Auch muss ich mir überlegen, wie ich das lange Bauholz aus Evenskjer hierherbekomme, weil sowohl mein Auto als auch der Hänger ja keine > 4 m langen Teile transportieren können. Ich schlendere noch etwas am Ufer entlang - dort gibt es wunderschöne runde Steine. Die könnte ich doch als Wall benützen, statt eine künstliche Mauer zu bauen? Die Idee gefällt mir, nur - wie kommen die Steine auf mein Grundstück? Der Untergrund ist zu zerklüftet, um mit einem Schubkarren Erfolg zu haben. Ich werde mir was überlegen müssen....
Ok, dann muss ich die Baustelle wohl wieder verlassen. Gedanklich bin ich ganz wo anders. Ja, ich weiß, daß neben meiner Einfahrt ein tiefer Graben ist, aber ich hab einfach nicht aufgepaßt - und schon ist das rechte Hinterrad drin verschwunden. Das Fahrzeug sitzt auf und selbst mein Allrad bringt mich um keinen Milimeter nach vorn oder hinten. Die Jungs grinsen zu Recht! Aber sie helfen mir, mich rauszuziehen. Abschleppseil? Hab ich und finde ich auch! Allerdings nicht gut genug für die Beiden, sie nehmen ihr eigenes. Wo anbinden? Wo ist die Abschleppöse? So was braucht man doch nie! Deshalb weiß man auch nicht, wo die sein soll. Die gemeinsame Suche ist ergebnislos. Also muss ich wohl oder übel in die Bedienungsanleitung schauen. Das hilft, den Platz für die Öse zu finden. Die Öse selbst? Die soll beim Bordwerkzeug sein. Aber wo ist das? Irgendwann hab ich tatsächlich alles gefunden (peinlich!), Kevin wird angebunden und in Null-Komma-Nix ist er wieder draußen. Ganz schnell mach ich mich aus dem Staub. Da haben die Beiden nachher Gesprächsstoff und Spaß - sei's drum.

Um die Mittagszeit wollte Olav vorbeikommen. Es gibt viel zu besprechen und zu klären, sowohl fachliche Dinge als auch zwischenmenschliche. Er taucht aber nicht auf. Als er um 3 Uhr nachmittags immer noch nicht da ist, fahre ich einfach nochmal auf's Grundstück raus - keiner da! Der Wohnwagen ist jetzt auch weg, den haben die Jungs heute mittag mitgebracht - er war im Weg und auch nicht mehr erforderlich. Sie haben einen Teil der Terasse mit einer Plane bedeckt und haben darunter ein trockenes Plätzchen.
Kaum inspiziere ich den Fortschritt, schon kommt ein Auto direkt zu mir auf das Grundstück - es ist Olav. Er ist wohl direkt hierher gekommen und hat mich nicht vorher "zu Hause" gesucht. Eigentlich fallen wir gleich mit der Tür in's Haus - meine Verbannung. Verständnis für die Gründe ja, Akzeptanz noch nicht. Ok, reden wir über Fachliches. Wo soll der Strom hin, wo brauchen wir Auslässe für Wasser oder Abwasser? Olav und ich sind uns schnell einig. Olav bewundert auch das total massive Fundament, das mehrfach ausgesteift ist. Ich wollte vorschlagen, daß ich mich schon mal mit der Verkleidung der Terasse beschäftigen könnte, aber er meinte, der Unterbau wäre jetzt so stabil, daß eine Verkleidung wirklich nicht mehr notwendig wäre. Wenn ich von Kjetils Aussagen die 75 % Übertreibung abziehe, dann kann ich dem zustimmen und werde mir das Geld vorerst mal sparen.
Olav schlägt als Kompromiss vor, ich könne ja schon mal das Rohr für die elekrische Erdleitung verlegen und anbetonieren. Außerdem muss ein Graben bis zur Stromstation gegraben werden - zumindest ein stückweit von Hand. Ja, da wäre ich wirklich total beschäftigt!!! Die Station ist vielleicht 200 m weg? Und das über felsigen Untergrund. Ne, das mach ich nicht. Dazu muss ein Minibagger her - sieht Olav ein. Nun kommen auch die Jungs zurück und das brisante Thema "Verbannung" wird nocheinmal besprochen. Ich versuche, Mait auch meinen Standpunkt klar zu machen: ich wollte das Haus eigentlich mit eigenen Händen bauen, zumindest zum Teil. Ich kann aber verstehen, daß die beiden Profis keinen Lehrling haben wollen - dies ist aufgrund des schwierigen Geländes eine besonders heikle Baustelle. Außerdem haben sie schlechte Erfahrungen mit Bauherren gemacht, die jede Sekunde dokumentiert haben und dann bei der Bezahlung die Raucherpausen abgezogen haben. Ok - Standpunkte sind ausgetauscht. Wir können wieder miteinander reden. Mal schauen, wie lange das gut geht. Ich mache ein Späßchen, und frage, ob sie den Wohnwagen für mich vor's Haus gestellt haben? Das Eis scheint zu schmelzen.

Olav und ich fahren zum Haus und regeln noch ein paar finanzielle Dinge. Außerdem bekommt jeder noch ein paar Aufgaben: ich wegen Terassengeländer, das ich unbedingt selbst machen will, und wegen Grasdach; Olav zur weiteren Klärung der Elektrizität. Er bestätigt mir, daß die Elektriker-Rechnung von 30.000 Kronen nur für Sicherungskasten und eine einzige Steckdose doch etwas zu hoch gegriffen wäre. Allerdings ist der Elektriker grade im Urlaub. In Norwegen ist Juli und August Urlaubszeit - da bekommt man fast niemanden!

Olav ist weg, die Jungs kommen total durchfroren und klitschnass nach Hause und ich habe beschlossen, Viggo einen Besuch abzustatten. Viggo scheint hier alle Fäden in der Hand zu halten. Diesmal ist tatsächlich jemand zu Hause. Viggo und Ronda - und - Überraschung - Kjetil! Gar nicht schlecht, ich muss mit Kjetil nämlich klären, wie und wo und warum ich das Kabel über sein Grundstück legen darf. Viggo sagt, er hätte nicht die richtigen Maschinen für den Graben, also landen wir wieder bei Frank. Kjetil ruft ihn auch sogleich für mich an. Ist das nicht toll? Wir kommunizieren in 3 Sprachen gleichzeitig: Viggo und Ronda meist in norwegisch mit ein paar englischen Brocken, ich meist englisch mit ein paar norwegischen Brocken und Kjetil versucht, sein Deutsch zu verbessern. Klasse! Kjetil dient oft auch als Dolmetscher. Ronda bäckt Dampfnudeln oder so was ähnliches - es duftet köstlich und sie werkelt gemütlich in der Küche. Ich bekommen sogar einen Apfelkuchen angeboten, den ich aber diesmal ausschlage. Ich werde auf jeden Fall wieder zu Kaffee und Kuchen eingeladen! Ich glaube, die meinen das wirklich ernst! Leider fällt mir nichts ein, was ich den Beiden Gutes tun könnte.
Kjetil ist ein Spaßvogel und hat gutes Sitzfleisch. Ich glaube, Viggo wäre ganz froh, wenn er ihn mal wieder loswürde (zwinkert er mir zu). Ich frage Kjetil, ob ich mal sien Boot bewundern dürfte - ja! Bisher war das ja immer ziemlich geheim. Also verlassen wir Viggos gastliches Haus und fahren zum Bootshaus. Ich bewundere die viele mühsame Handarbeit, die Kjetil in 6 Jahren in das Boot investiert hat. Es war mal ein Fischerboot ohne Kajütenaufbau, den hat Kjetil selbst gemacht. Er zeigt und erklärt mir alles, er ist stolz darauf, was er hier schon alles vollbracht hat. Allerdings fehlen noch einige dicke Investitionen: die komplette elektrische Anlage, Motor und Schiffsschraube, Anker, Mast... Und es ist auch noch sehr viel Handarbeit durchzuführen, z.B. sind die Fensterrahmen der Kajüte noch nicht fixiert oder abgedichtet, es fehlen viele Beschläge, die Reling gibt es noch gar nicht und gestrichen ist überhaupt noch nichts. Das heutige Wetter läßt auf die nahende Sintflut schließen - das Boot heißt "Noah shark" - also, gib Gas, Kejtil! Auf jeden Fall erlebe ich Kjetil beim Vorstellen seines Bootes zum ersten mal ernsthaft. Er träumt von Griechenland, aber er möchte nur ein einziges grischisches Wort benutzen: Metaxa! Ha ha ha.

Ein letzter Blick auf die Baustelle: alle Versteifungen sind jetzt eingebaut, die Terasse ist fertig. Ich glaube, wenn das Wetter mitmacht, kann morgen mit dem Haus begonnen werden.

Sonntag, 2. Juli 2017

Nix

Heute gibt's keinen Blog. Man hat mich von der Baustelle verbannt und mir geht es daher gar nicht gut. Bis morgen!