Donnerstag, 27. Juli 2017

Mäh-Marathon

Heute will Alexander, der Elektriker, kommen. Zwischen 7 und 8 Uhr - das ist ja schrecklich früh! Mein Biorythmus hat sich auf 9 Uhr plus-minus eingependelt. Also muss ich den Wecker stellen. Ich sitze noch beim Frühstück, als er gegen 7:15 Uhr auftaucht. Ein netter junger Mann. Er beantwortet alle meine Fragen und unterhält sich auch sonst ganz nett mit mir. Für den Sicherungskasten außen müssen wir noch eine Halterung basteln, da bin ich mit meiner Säge und den Resthölzern gut dran. Ruck zuck habe ich die erforderlichen Teile zurechtgesägt und Alexander meint, wir wären doch ein gutes Team. Aber dann kann ich nur noch neugierig gucken und unendlich viele Fragen stellen. Achtung, in Norwegen gibt es nämlich keinen Nullleiter, sondern 2 Phasen mit je 110 V! Gemeinsam raten wir, wo denn der Graben und das Erdkabel des Stromversorgers einmal sein wird, dort in der Nähe wird auf dem Nachbargrundstück  ein langer Kupferanker versenkt. Kurz nach Mittag ist Alexanders Arbeit erledigt - Hausanschluss außen gesetzt, Sicherungskasten eingebaut, mit 8 Sicherungen und einer Steckdose bestückt. Ich bekomme noch ein paar Instruktionen, was ich alles tun muss (im Winter muss Alexander nochmal alles durchmessen, monatilich müssen die Sicherungen auf Funktionstauglichkeit geprüft werden. Sieht ja alles ganz gut aus, aber aus der Dose kommt halt leider noch kein Strom.
Mait und Tauno waren kurz da, sie haben ihren Urlaub beendet und fahren nun zur nächsten Baustelle. Ich hab sie gebeten, nochmal nach meinen Türen zu schauen, die klappern, klemmen oder schließen nicht richtig. Ist schnell erledigt.

Den ganzen Morgen liegt dichter Nebel über dem Fjord. Zu sehen ist wirklich nichts, dafür gibt es umso mehr zu hören. Häufiges lautes Platschen läßt wieder Forellen vermuten, aber es hört sich lauter an. Müsste also ein größerer Fisch sein. Und dann tutet ein Nebelhorn. Immer wieder. Ein fremdes Geräusch für eine Landratte, aber schön. Als Alexander abdampft, hat sich auch heute wieder die Sonne durchgekämpft und es wird ein wunderbarer sonniger Nachmittag.

Ich habe noch nichts gearbeitet und trotzdem tun mir schon wieder die Füße weh. So habe ich gar keine Lust, irgendwas anzufangen. Ich könnte ja das Schlafzimmer leerräumen, damit ich demnächst den Boden schleifen kann? Und schon fällt mir auch der Bohner in die Hände, den ich mit Schleifpads ausgerüstet habe. Schwups, bin ich am Boden schleifen. Na, dann muss ich ja auch gleich ölen. Schlafzimmer soweit fertig - muss nun über Nacht  trocken und dann poliert werden.
Weil ich grad so schön dabei bin, könnte ich ja auch den Windfang...? Und die Rumpelkammer.... Dort muss ich aber den Fußboden noch ein wenig nacharbeiten: erstens muss ich den Einlass für das Stromkabel gestalten und zweitens fehlt hier eim Durchgang noch eine passende Diele - die muss ich ziemlich trickreich anpassen, weil die Anschlüsse nicht sauber im Winkel sind. Die Arbeit hält mich ein wenig auf. Und da gibt es noch eine Ecke, die noch nicht fertig ist, im Bad. Ich habe den Boden hier noch offen gelassen, weil ich Wasser und Abwasser noch legen muss. Jetzt schließe ich den Boden provisorisch soweit, daß ich das letzte Brett anpassen kann. Kurz gesagt: Windfang und Rumpelkammer werden auch noch fertig eingeölt.
Dann ist es Abend und ich bekomme endlich was zu essen. Lachsbrot - mmmh. Und jetzt? Es ist Flut, die Sonne scheint, das Wasser lockt! Björn und Ragnar haben den ganzen Tag Mäh-Marathon veranstaltet. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Männerwettstreit ist oder ob sie testen wollen, wer die bessere Ausrüstung hat. Auf jeden Fall ist am Ufer ein wunderbarer norwegischer "Rasen" entstanden, über den ich direkt auf große, flache, massive Felsen komme, die bis zum Wasser führen. Kein Geröll zwischen mir und dem Wasser. Ein toller Badesteg! Und im Anschluss kann ich mir auf dem warmen Stein eine passende Kuhle suchen und sonnenbaden! Um 6 Uhr abends!

Lust zum Nichtstun habe ich jetzt eigentlich noch nicht. Mein Blick schweift über das Chaos; ich sammle die verschiedenen Holzreste zusammen und bunkere sie unter dem Haus. Ein schönes Gestell haben mir Mait und Tauno dafür gebastelt. Kurzentschlossen zersäge ich meine letzten Terassenbretter und baue an meiner Rampe weiter - wird ganz schön steil, das Ding! Vielleicht muss ich mir da doch noch eine Optimierung überlegen, aber nicht mehr heute. Das E-Werk läßt ausrichten, daß der Urlaub aum 7.August beendet ist und es dann "nur wenige Tage" dauert - aber da muss ich leider selbst schon zurück. Frank plant den Graben für kommenden Montag ein. Na, mal schauen....
Heute gibt es nur noch Computer und Blog, gepflegt auf meiner Terrasse mit Blick auf den Fjord und die rosa schimmernden Berge gegenüber.

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