Freitag, 7. Juli 2017

Halb Zehn - Feierabend!

Olav hat gemeldet, daß der Kamin in Harstad angekommen ist. Also werde ich ihn heute abholen. Das Paket könnte knapp in mein Auto reinpassen - eine Europalette paßt ja schließlich angeblich rein. Ich mach mir einen großen Einkaufszettel und melde Astrid, daß ich heute in Harstad anzutreffen bin. Vielleicht könnte ich mich ja mit Uwe treffen? Der hat mittags Feierabend.

Im ersten Baumarkt die viel zu teure Wasserleitung zurückgeben (habe im Internet eine günstigere Quelle gefunden). Im zweiten (Bau)markt wollte ich Fußbodenöl holen und bin stattdessen mit einenm Messerset herausgekommen. Im dritten Baumarkt verbringe ich den Rest des Vormittags. Sverre hat mir schon mal so nett gehofen, da geh ich doch gleich wieder hin. Ja, hier haben sie auch das Fußbodenöl. Eine Abflussrohraufhängung, die mir gestern sehr zu schaffen gemacht hat, weil sie nicht funktionierte, kann ich zurückgeben. Ja, sie ist defekt. Ich nehme aber keine neue mit, weil ich mir gestern aus Rolladengurt was gebastelt habe, das hält.
Ich bräuchte noch 'ne Menge Holz für die Verkleidung meines "Hochsitzes" und für das Terassengeländer. Einen Anhänger kann ich kostenlos ausleihen - und ja, es soll alles draufpassen. Bis ich alles beieinander habe dauert es Stunden, denn das Holz muss gefunden und hervorgekramt werden. Die Palette mit dem Ofenrohr würde reinpassen, wenn sie nicht so hoch beladen wäre. Also muß ich doch alles auspacken und einzeln in den Amarok verfrachten. Voll! Klappe zu! Ich wollte doch nur ein einfaches Ofenrohr mit eine Dächlein obendrauf! Und jetzt habe ich ein ganze Auto voll Ofenrohr? Bin gespannt, was das alles sein soll.

Das Holz - bis zu 6 m lang - wird mit dem Stapler auf den Anhänger gelegt; der geht dabei ganz schön in die Knie. Vorder- und Rückwand gibt es hier schon lange nicht mehr. Damit die Seitenwände nicht herunterklappen bindet der junge Mann sie mit einem dünnen Schnürchen zusammen. Für die Ladungssicherung bin ich selbst verantwortlich. Ich muss alle meine Spanngurte zusammensuchen, damit ich das Paket einigermaßen fest bekommen. Angehängt bekomme ich den schweren Anhänger grade noch so, aber das Sicherungsseil ist schon abgerissen und der elektrische Stecker paßt nicht zu meiner Dose. Der Adapter hängt in Evenes am anderen Hänger. Papiere bekomme ich auch keine. Wird schon gut gehen..... Die hinausragenden Bretter binde ich noch mit einem Gurt zusammen, denn die untersten Bretter hängen ganz schön weit herunter und schleifen fast auf der Straße. Hat allerdings nichts genützt, denn diesen Gurt habe ich anscheinend unterwegs dann verloren. Kevin schnauft ordentlich mit der Last, aber er ist stark! Kein Problem für ihn. Außerdem darf ich ja eh nicht schnell fahren.

Als ich Harstad kurz nach 12 Uhr verlasse, bekomme ich Nachricht von Uwe. Er hätte Zeit gehabt, aber meine Anfrage zu spät gelesen. Na, macht nix. Wir sehen uns noch!
Heute sind extrem viele Motorräder unterwegs, meist in großen Herden. Ob da irgendwo ein Treffen ist? Oder ist das nur der normale Sommerwahnsinn? Einen hat's erwischt - an der Abzweigung nach Evenskjer liegt ein Moped ziemlich demoliert im Graben. 3 Sankas stehen da - und natürlich jede Menge Polizei. Die regeln zum Glück nur den Verkehr und wollen von meiner Elektrik nichts wissen.

Ich komme heil in Evenes an und beginne gleich, den Hänger abzuladen. (Hab natürlich vergessen, ein Bild von der abenteuerlichen Fuhre zu machen.) Das ganze Holz ist schon ein Stück nach hinten gewandert, nach weiteren 100 km hätte ich es sicher verloren. Von Hand abladen - puh. Aber das ist ja gutes Training für alles, was noch vor mir liegt.
In der Hütte geht der Innenausbau voran. Das Dach über dem Schlafboden ist schon zum großen Teil verkleidet, die Dampfsperre ist eingebaut. Die Isolation kommt später von außen drauf. Die gesamte Trennwand für den Schlafboden ist entfallen, stattdessen hat Mait in aufwändiger Kleinarbeit aus den nicht benötigten Balken Stützen gebaut. Gefällt mir - so wollte ich es haben. Und Mait gefällt es auch! Tauno macht ein Telefonpäuschen auf dem Dachboden - so kann man es aushalten; und einen herrlichen Ausblick hat man auch dabei. Wir haben heute nämlich wieder strahlendes Wochenendwetter! Trocken!

Also, kann ich jetzt endlich mit streichen beginnen? Ja! Aber erst muss ich noch den Anhänger zurückbringen - 50 min nach Harstad, 50 min zurück. Da komme ich grade recht zum Feierabend. Die Jungs haben ja heute auch schon viel gearbeitet. Schichtwechsel - jetzt kann ich ja anfangen.

In meinem Briefkasten findet sich sogar das Lokalblättchen! Ich gehöre wohl schon dazu?
Und - habe ich schon erzählt, daß ich den Mautsender ausgebaut habe? Jetzt wird (hoffentlich) nichts mehr abgebucht. Die kassieren in Harstad an 2 Stellen, wenn man reinfährt und beim rausfahren wieder - also insgesamt 4 mal!!!

Ich beginne mit der Nordseite (Ost- und Westseite sind ja noch in Folie eingepackt). Aber oh je, der Teufel liegt im Detail. Hinter der Hütte haben wir ja steilen, schroffen Felsen, gemischt mit rutschigen Wasseradern. Eine Leiter kann man da gar nicht anstellen! Und jetzt? Die meiste Zeit verbringe ich damit, eine Unterkonstruktion für die Leiter zu basteln und diese bei jedem Versatz neu anzupassen. Hoffentlich rutscht nichst weg. Ein Glück, daß die Profis weg sind - die hätten sonst bestimmt was zu lachen oder zu meckern gehabt. Als die Sonne hinterm Svartberg verschwindet wird es kühl. Ich gebe Gas, damit ich die Wand heute noch fertig bekommen. Aber Zeit für einen kleinen Schwatz mit den Nachbarn Anneliese und Björn ist allemal. Sie sind beruhigt, daß die Hütte doch nicht ganz so hoch geworden ist, wie die Terasse befürchten ließ. Ragnar und Eva sind auch wieder da, aber wir haben uns nur kurz zugewunken. Vielleicht morgen....
Als ich um den Svartberg herumfahre und in die Bucht von Evenes schaue, blendet mich die Sonne!

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