Dienstag, 4. Juli 2017

Fundament fertig - nächste Etage!

Ich glaube, meine Stimmung dirigiert das Wetter!? Gestern hat es durchgehend heftig geregnet, wie gesagt, wir haben schon an die Sintflut gedacht. Heute morgen scheint die Sonne wieder!
Als ich auf die Baustelle komme, ist eine kleine Behelfstreppe eingerichtet. Heute geht es los mit Haus-aufstellen! Eigentlich will ich ja dabei sein. Aber ich könnte auch einen Shopingtag in Harstad einlegen. Baumarktshoping ist ja das einzige shoping, das ich mag. Und da kann man Geld liegen lassen.....
Ich rede mit Mait - ich weiß, die haben lieber ihre Ruhe. Er sagt, es dauert, bis sie alle Balken sortiert und herausgesucht haben. Die unterste Lage dauert ohnehin lange, weil sie wieder mal akkurat eingerichtet und festgeschraubt werden muss. Ich möchte aber sichergehen, daß meine Änderungswünsche berücksichtigt werden, daher spreche ich sie nochmal an. Über die Vergrößerung des Durchgangs vom Wohnzimmer zum Flur sind wir uns relativ bald einig - immer noch nicht über den Standort des Ofens. Diese Diskussion verschieben wir auf später, wenn die Wände stehen und man ein besseres Raumgefühl hat. Die Öffnung am Schlafboden spreche ich auch nochmal an. Hier müssen wir etwas länger beratschlagen - zum Schluss schlägt Mait genau das vor, was ich eigentlich immer haben wollte, was Olav aber abgelehnt hat: keine Trennwand, nur ein paar Stützbalken für die Dachkonstruktion. Aber wenn die Jungs mit ihrer Erfahrung sagen, das geht, dann geht das! Dafür lasse ich sie dann heute auch in Ruhe und zockle nach Harstad.

Vom shopen tun die Füße bald weh. Manche Sachen sind sehr schwierig zu bekommen, dafür muss ich mindestens durch 3 Baumärkte, manche Sachen gibt es überhaupt nirgends, wie z.B. Satelitenantennen oder Duschwannen. Wasserleitungen habe ich erst im dritten Markt bekommen und Elektrokabel hatten sie auch nur in 2 von 4 Märkten. Und auch das nur in kleinen Mengen. Scheint tatsächlich so zu sein, dass Elektriker und Installateure hier ein Monopol haben und das preislich auch ausnutzen. Ich kaufe mir 2 besondere Alu-Leitern - die kann man so aufbauen, daß man sie als Arbeitsplattform nutzen kann oder einfach nur als Leiter. Eine werde ich für's Dach brauchen, die andere werde ich als Gerüst zum Streichen benutzen. Wasserleitung und Kabel bekomme ich im letzten Markt, schon auf dem Rückweg. Haupteinkaufspunkt war aber die Noppenfolie für das Grasdach und ein Leerrohr für die elektrische Anschlussleitung. Das Leerrohr muss unters Haus, bevor der Boden eingebaut wird, sonst komme ich nicht mehr hin.

Mit fröhlich wedelndem rotem Band am 3 m langen, weit überstehenden Rohr tingle ich wieder nach Hause; es ist mittlerweile schon etwa 15 Uhr. Als ich die Mautstellen passiere, grinse ich innerlich: ich haben die Mautbox im Auto abgebaut, so daß nichts mehr abgebucht werden kann. Angeblich schicken sie dann eine Rechnung nach Hause, aber Mait hat gesagt, das System würde nicht richtig funktionieren, er habe noch nie eine Rechnung bekommen. Probieren wir's aus.

Pünktlichst zum Feierabend erreich ich die Baustelle. In Evens haben mich schon spannende Wolkengebilde erwartet und über meinem Platz steht ein Regenbogen. Die schwarzen Wolken standen den ganzen Tag wohl über Narvik, aber jetzt hat der Wind gedreht und das Unwetter kommt hierher. Alle Balken sind sortiert, die erste Lage ist gelegt. Jetzt kann man schon ein wenig ahnen, wie sich die Wohnung anfühlen wird. Natürlich probiere ich jeden Platz aus. Im Schlafzimmer habe ich das Fenster wohl falsch platziert, aber jetzt ist es zu spät. Wer weiß, wofür es gut ist. Der Ofenplatz ist immer noch nicht sicher....
Ich hab den Jungs ein (schweinteures) deutsches Dosenbier mitgebracht und in die Küche gestellt. Als ich ihnen das erzähle, machen sie schleunigst Feierabend und freuen sich. Ich bleibe im Regen stehen, lade mein Auto aus, baue Leitern und Schubkarren zusammen und will eigentlich das Leerrohr noch verlegen. Aber das geht jetzt leider schon nicht mehr, denn der Fußboden ist (provisorisch) geschlossen. Ich hoffe, er wird nochmal aufgemacht und dann haben wir die einzige Chance, das Rohr zu fixieren. Bei der Krabbelei unterm Haus mach ich mich patschnass und saudreckig! Und den ganzen Dreck schleppe ich natürlich in's Auto - was soll's, ist ja ein Nutzfahrzeug. Nach 19 Uhr lasse ich es dann gut sein, fahr nach Hause und werfe gleich die Waschmaschine an. Die Jungs sind unsichtbar....


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