Samstag, 15. Juli 2017

Bei Freunden

Uups, jetzt hätte ich ja fast vergessen, heute einen Blog zu schreiben....

Die Jungs haben gestern ja schon releativ früh Feierabend gemacht und dann ordentlich einen getrunken. Selbst nach Mitternacht dröhnt noch Black Metall durch's Haus, ganz abgesehen von den Alkoholschwaden. Daher ist es auch kein Wunder, daß ich heute morgen früher dran bin, als die Beiden. Außerdem will ich "noch schnell" fertig streichen, denn ich möchte das Wochenende zu Astrid und Uwe nach Ibestad fahren. Um 8 Uhr schon bin ich auf der Baustelle und fange ganz rasch an, die restlichen weiß zu streichenden Bretter fertig zu stellen. Manche müssen von beiden Seite gestrichen werden und das konnte ich natürlich gestern nicht machen. Also wenden und die Rückseite streichen. Da es gestern so schlimm geregnet hat, sind leider auch einige Bretter beim streichen naß gewesen und haben die Farbe nicht angenommen - die müssen nachgearbeitet werden. Die Jungs sind noch nicht aufgetaucht.
Also mache ich mich an den Rest der Ostwand mit roter Farbe. Heute soll die Hütte fertig gestrichen sein! Läuft alles wunderbar. Wetter spielt mit - trocken aber bewölkt und kühl. Die Jungs sind immer noch nicht da. So, alles zusammenräumen, ich muss vor 12 Uhr loskommen, weil ich in Sjøvegan (1 1/2 Stunden Fahrt) noch Grassamen kaufen will. Als ich vorher nochmal zu Hause vorbeifahre, ist der Bus weg, das Haus steht aber offen. Ich packe meine sieben Sachen, die Jungs sind unsichtbar. Ich habe Bedenken, ob die heute oder morgen überhaupt was arbeiten wollen, denn die Noppenfolie ist noch nicht auf dem Dach und am Montag kommt der Kran, um die Erde hinaufzuhieven. Das muss aber klappen. Darum schreibe ich Mait zur Sicherheit eine Mail - ich hoffe, er liest sie.

Ich versuche, den Weg nach Rolla (Insel, auf der Ibestad liegt) als Tourist zu fahren und die Landschaft zu genießen. Alle Rinnsale, die ich sonst so kenne, sind derzeit fette Wasserfälle. Es hat anscheinend überall so viel geregnet, nicht umsonst ist meine Auffahrt ein einziger Matsch. Aber zum Genießen fehlt mir was...ich komme mir vor, wie in einem schönen Landschaftsfilm im Fernsehen. Ich vermisse das mittendrinsein, das frieren oder schwitzen, den Angriff der Winde und den Duft der See. Alles, was ich auf meinem Motorrad so hautnah mitbekomme bleibt jetzt draußen. Drin regelt die Klimaanlage das "Wohlfühlen".

In Sjøvegan bekomme ich problemlos, was ich haben wollte. Letztes Jahr hatte ich mir hier ja eine Hütte gekauft, die ich dann zurückgegeben habe, weil der Verkäufer Kjell einen Rückzieher gemacht hat. Ich bin ihm aber nicht böse - mein jetziger Platz ist tausendmal besser. Im Gegenteil, ich möchte ihn besuchen und ein wenig schnacken. Kjell spricht praktisch kein Englisch, also muss ich jetzt alle meine norwegisch Register ziehen. Knapp eine viertel Stunde unterhalten wir uns, und ich verstehe sogar einiges (na gut, manchmal rate ich). Kjell bestätigt mir, daß ich seit letztem Jahr einiges dazugelernt habe! Freut mich, aber ich habe nicht gelernt - ich musste nur wegen der Bauerei zwangsläufig öfter mal norwegisch sprechen.

Bei Astrid & Uwe, Ove und Håkon werde ich wie immer herzlich aufgenommen. Sie bereiten sich auf ihren Urlaub mit dem Wohnmobilbus in Deutschland vor und sind ziemlich eingespannt. Damit das Geschäft mit den Touristen weiterlaufen kann, haben sie eine Vertretung aus Deutschland angestellt, aber die muss erst angelenrt werden.  Es gibt Leckeres zu essen und ganz viel zu reden! Ich darf mir morgen auch ein paar Möbel mitnehmen (was halt in's Auto reinpasst), schließlich will ich ja diese Woche um- bzw. "einziehen"! Der Fußboden ist noch nicht einmal eingebaut! Aber das wird schon..... Wir haben einen sehr fröhlichen und kurzweiligen Abend! Ich schlafe heute in der Vikingstua dirket am Meer. Der Sturm tobt um die kreisrunde Hütte......

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