Sonntag, 25. Juni 2017

Sonntag

Es regnet. Laut Wetterbericht den ganzen Tag. Es ist Sonntag. Wir können (eigentlich) nichts tun. Mait und Tauno (das sind die beiden estnischen Arbeiter) schlafen, und schnarchen, gemütlich. Spät fahren wir dann doch noch raus - irgendwie muss man ja doch was tun.
Wir inspizieren die Baustelle, die Beiden fangen an, die Verpackungen zu öffnen und richten die Baustelle etwas ein. Das heißt: mein Anhänger bekommt einen anderen Platz, weil morgen hier ein Wohnwagen her soll, damit wir bei Regen ein Dach über dem Kopf haben. Mein anderer Kruscht (Fahrräder, Werkzeugschrank, Sägetisch) werden auch etwas aus dem Weg gestellt. Und dann legen die Jungs 2 von den Tragbalken aus, um eine Richtung für das Fundament zu bekommen. Wir probieren verschiedene Standpunkte aus, wie weit die Terasse dann nach vorne kommt, wie hoch dann alles wird und ob wir an einer kleinen Felsnase vielleicht doch vorbeikommen. Letztendlich müssen wir aber auf Frank warten, der morgen nachmittag vorbeikommen und noch etwas Erde wegschieben soll. Er soll auch ein wenig im Weg stehenden Fels beiseite räumen.
Nachbar Ragnar sammelt Nägel aus dem Aschehaufen des großen Feuers, das sie wohl gestern Abend noch angezündet haben. Ich halte ein Schwätzchen mit ihm und frage nochmal nach Strom. Er hat auf der Außeseite seines Hauses eine Steckdose mit Stromzähler installiert - so können wir dann die Akkus der Werkzeuge aufladen. Eva lädt mich zu einer kurzen Hausbesichtigung ein, wir tauschen noch Telefonnummern und dann geht's nach Hause.

Die Jungs sind schon verschwunden - ich sehe ihr Auto an der Landspitze, wo die deutschen Bunker waren. Jardar hat den Platz zum Angeln empfohlen. Als ich an der Kirche vorbeikomme, scheint diese gerade aus zu sein - die Leute haben ihre Tracht angezogen, das sieht hübsch aus!
Nach einigen Stunden wird es mir im Haus dann auch zu langweilig und ich beschließe, eine Erkundungstour um unseren Landzipfel herum zu machen - nach Grovfjord. In diesem Moment kommen die Jungs zurück mit reicher Beute! Wenn ich das richtig gesehen habe, haben sie einen Dorsch und 3 Seelachse gefangen! Stolz sind sie zu Recht! Die restlichen 12 Fische haben sie wieder reingeworfen... Ich hab bislang immer nur meine Köder verloren. Ich bin halt doch schon viel zu zivilistaionsverseucht...


Die jüngsten Infos heißen: der Wohnwagen kommt morgen Nachmittag (ein platter Reifen muss noch geflickt werden) und Frank kommt angeblich morgens schon...man wird sehen. Scheint so, als ob man auf der ganzen Welt alles nicht so genau nimmt mit der Pünktlichkeit, wie in Deutschland. Zum ersten Mal habe ich das in den arabischen Ländern kennengelernt. Aber auch in Südamerika ist "mañana" an der Tagesordnung.

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